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Astronomie

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Daten zum Eintrag

Astronomie. Die erste Pflegestätte dieser Wissenschaft war die 1365 gegründet Wiener Universität. Im 15. Jahrhundert ist der Ruhm der ersten Wiener astronomischen Schule mit den Namen Johannes von Gmunden, Georg von Peuerbach und Johannes Müller (Regiomontanus) verknüpft. Ende 16. Jahrhundert förderte besonders das Mäzenatentum Rudolfs II. die Entwicklung der Astronomie; Anfang 18. Jahrhundert richtete sich der Hofmathematiker Johann Jakob Marinoni auf dem Dach seines Hauses (1., Mölkerbastei 8) ein astronomisches Observatorium ein, 1733 folgten die Jesuiten (durch ihn dazu angeregt) mit einer Sternwarte auf ihrem Kollegiumsgebäude; 1755 wurde in der neuerbauten Aula die Universitätssternwarte eingerichtet und mit den Instrumenten Marinonis ausgestattet (Leitung Maximilian Hell); nach 1801 richtete sich Simon von Eberle in der Josefstadt eine Privatsternwarte ein.

Im 19. Jahrhundert sind neben Josef Johann Littrow (Direktor der Wiener Sternwarte 1819-1940) und Carl Ludwig Littrow (Nachfolger seines Vaters als Direktor der Sternwarte) sowie Christian Doppler (der als Direktor des von ihm gegründeten Physikalischen Instituts der Universität Wien die Physik in die Astronomie einbezog und zum Wegbereiter dieser neuen wissenschaftlichen Richtung wurde) und Theodor von Oppolzer (als Astronom und Mathematiker ein Meister der astronomischen Berechnung) besonders hervor; Oppolzer richtete sich in seinem Haus 8., Alser Straße 25, eine Privatsternwarte ein. Carl von Littrow erwarb sich besonders um die Erbauung der neuen Universitätssternwarte auf der Türkenschanze (1874-1883) Verdienste. Um die Jahrhundertwende entwickelte sich die 1886 vom Großindustriellen Moritz von Kuffner gegründet Privatsternwarte in Ottakring (16., Johann-Staud-Straße 10) für die Universitätssternwarte zu einer beachtlichen Konkurrenz, vor allem durch die Tätigkeit von Leo de Ball und Samuel Oppenheim (Wiener Volkssternwarte, Kuffner-Sternwarte). 1910 wurde die Urania-Sternwarte im Gebäude der Urania gegründet, die mit einem Planetarium verbunden wurde. Im Prater (2) entstand das Planetarium.

Literatur

  • Werner W. Weiss: Die Kuffner-Sternwarte. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 24)