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An der schönen blauen Donau

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Daten zum Eintrag


An der schönen blauen Donau, Walzer von Johann Strauss (Sohn), Uraufführung 15. Februar 1867 im Diana-Saal (altes Dianabad, heute etwa 2., Obere Donaustraße 93) bei der "Faschings-Liedertafel" des Wiener Männergesang-Vereins (Gedenktafel am Bürohaus 2., Obere Donaustraße 95). Johann Strauss hatte dem Wiener Männergesang-Verein bereits 1865 die Komposition eines Walzers versprochen. Man einigte sich schließlich darauf, dass für die Vereins-Liedertafel 1867 ein Walzer entstehen sollte. Der Walzer wurde von Strauss in zwei Fassungen angefertigt: in Orchesterfassung und für Männerchor und Klavier als Chorwalzer. Polizeikommissar Josef Weyl, Hausdichter des Männergesang-Vereines, schuf den Text mit parodistischem Charakter und zeitkritischer Satire: "Wiener seid froh, Oho wieso...?". 1867 fand die Uraufführung der Chorfassung statt. Die Wiener Tageszeitung "Fremden-Blatt" kommentierte die Uraufführung in ihrer Ausgabe vom 17. Februar 1867 so:

Der Walzer war wahrhaft prachtvoll, voll hüpfender Melodien, welche den Lippen der Sänger einem krystallhellen Bergquell gleich entströmten, und deren rhythmisch dahin fließende Tonwellen die humoristischen Lichter des gelungenen Textes zauberhaft färbten. Die Komposition wurde jubelnd aufgenommen und mußte auf allgemeines stürmisches Verlangen wiederholt werden.[1]

Auch die Tageszeitung "Die Presse" schrieb am 17. Februar 1867: Der liebliche Walzer mit seinen einschmeichelnden Rhythmen dürfte bald zu den populärsten des fruchbaren Tanzkomponisten gehören.

Der erste Text zur Fassung des Walzers schildert die beginnende Einführung des Gaslichtes in Wien: "Ein Schimmer des Lichts... Wir sehen noch nichts!"

Erfolgsgeschichte

Monate später, als Strauss mit dem Walzer unter dem Titel "Le beau Danube bleu" ("Die schöne blaue Donau") bei der Weltausstellung in Paris auftrat, wurde das Stück zu einem großen Erfolg. Der einflussreiche Herausgeber der Tageszeitung "Figaro" schrieb einen begeisterten Artikel über den Walzer und begründete damit die glanzvolle Karriere der Melodie. Man kann sich getrost dem Urteil des Musikschriftstellers Alexander Witeschnik anschließen, der in seiner Strauss-Biografie schreibt: "Wer die Donau kennt, weiß dass sie mal schildgrün, mal silbern schimmert, aber blau ist sie erst seit Johann Strauß". Als am 2. Juli 1890 anlässlich der Sommerliedertafel des Wiener Männergesang-Vereins die Erstaufführung mit dem neuem Text "Donau so blau, so schön und blau", verfasst von Franz von Gernerth, erfolgte, war der Siegeszug der heimlichen Hymne Wiens nicht mehr aufzuhalten.

Rezeption

Die weitverbreitete Meinung, dass der Johann-Strauss-Walzer ursprünglich keinen Beifall gefunden habe, wurde in der Veröffentlichung von Christine Klusacek und Kurt Stimmer, "Die Stadt und der Strom", 1995 widerlegt (S. 199 ff.).

Eine weitere Gedenktafel (mit Wiedergabe der ersten Takte des Walzers) befindet sich am Haus 4., Johann-Strauß-Gasse 10-14 (nächst dem Sterbehaus von Strauß, 4., Johann-Strauß-Gasse 4).

Jubiläen

100 Jahre Donauwalzer

Zum Festkonzert "100 Jahre Donauwalzer" am 14. Feber 1967 berichtet die Rathauskorrespondenz:

"Anlässlich des 100. Geburtstages der "inoffiziellen österreichischen Bundeshymne", des Johann Strauß-Walzers "An der schönen blauen Donau", gaben heute die Wiener Symphoniker und der Wiener Männergesang-Verein im Großen Musikvereinssaal ein Festkonzert unter dem Motto "100 Jahre Donauwalzer". Den Ehrenschutz der Veranstaltung hatte die Stadt Wien übernommen.

Ein großer Erfolg wurde der Künstler-Empfang, den die Stadt Wien zu Ehren des Donauwalzers im Rathaus veranstaltete. Vom offiziellen Empfang in Schönbrunn waren viele Persönlichkeiten ins Wiener Rathaus gekommen, unter anderem Komponist Gottfried von Einem mit Gattin Lotte Ingrisch, die Dichter Franz Theodor Csokor und Alexander Lernet-Holenia, Erich Kunz, Rudolph Christ, Walther Reyer, Fritz Muliar, Richard Eybner, Leopold Rudolf mit Gattin Marion Degler, Heinz Conrads, Ernst Meister, Inge Konradi, Karl Farkas und Ernst Waldbrunn.

Als Höhepunkt des Ereignisses dirigierte der Großneffe von Johann Strauss, Kapellmeister Eduard Strauss, den Donauwalzer.

"Außer Bürgermeister Marek waren Alexander Trojan und Leopold Rudolf wohl die ausdauerndsten Tänzer. Unbestritten größte Tanzattraktion aber war ein "Letkiss" des Tanzpaares Marek-Sandner."[2]


150 Jahre Donauwalzer

Datei:Wienbibliothek-ausstellung2016-donau-so-blau-chorfassung-klavierauszug.jpg
An der schönen, blauen Donau, Klavierauszug der Chorfassung

siehe: 150 Jahre Donauwalzer

Links

Quellen

Literatur

  • Helmut Kretschmer: Wiener Musikergedenkstätten. Wien: Jugend & Volk² 1990
  • Felix Czeike: II. Leopoldstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 2), S. 38
  • Felix Czeike: IV. Wieden. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1979 (Wiener Bezirkskulturführer, 4), S. 19

Einzelnachweise