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Aschermittwoch

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Aschermittwoch (mittelhochdeutsch aschtac). Der Name weist auf den Gebrauch der (geweihten) Asche als Lustrationsmittel (nicht allein im christlichen Sinn) hin (Lustration = Sühneopfer). Ein anderes Brauchtum bezieht sich auf das Element einer Vegetationsfeier (Kult der Fruchtbarkeit im Sinn des sich austobenden Faschings, der mit diesem Tag "vertilgt" [verbrannt, ertränkt] wird). In frühchristlicher Zeit versammelten sich die Büßenden am Aschermittwoch barhäuptig, barfüßig und in ein rauhes Gewand gehüllt vor der Kirche, worauf sie in der Kirche der Bischof mit Asche bestreute, mit Weihwasser besprengte sowie Art und Dauer der Buße verkündete. Dieser Brauch war in Wien seit alters ebenso heimisch wie auf dem Land. Mit dem "Wasserzauber" im Zusammenhang stehend ist der Brauch in Mödling zu sehen, dass am Aschermittwoch die Fleischerjungen zum Zeichen ihres Freispruchs in den Marktbrunnen zu springen hatten; in abgewandelter Form gehört hierher auch der alte Wiener Scherz, dass alte Jungfern am Aschermittwoch den Stephansturm reiben müssen.

Literatur

  • Gustav Gugitz: Das Jahr und seine Feste im Volksbrauch Österreichs. Band 1. Wien: Hollinek 1949 (Österreichische Heimat, 14/15), S. 93 ff.